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Fördern oder dispensieren? - Grundlagenbericht zum obligatorischen Unterricht von zwei Fremdsprachen ab der Primarstufe in der Ost- und Zentralschweiz

Die Einführung zweier obligatorischer Fremdsprachen (zweite Landessprache und Englisch) ab der Primarschule findet gegenwärtig in den meisten Schweizer Kantonen statt oder ist bereits abgeschlossen. In jüngster Zeit werden in der öffentlichen und politischen Diskussion vermehrt Bedenken geäussert, ob die Lernenden und die Lehrpersonen dadurch nicht überfordert würden. Als "Lösung" werden unter anderem Dispensationen vom obligatorischen Fremdsprachenunterricht in Betracht gezogen.

Der Grundlagenbericht „Fördern oder Dispensieren“ wurde von einem Autorenteam des Instituts Fachdidaktik Sprachen der PHSG verfasst und richtet sich primär an Akteure der Bildungspolitik, Bildungsverwaltung sowie der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen. Sein Ziel ist es, aus sprachwissenschaftlicher, sprachdidaktischer und bildungspolitischer Perspektive Grundlagen für eine differenzierte Diskussion zu liefern.

Zuletzt bearbeitet: 02.07.2020

Standardprüfungen im Fürstentum Liechtenstein

2010-2019 wurden in Liechtenstein Standardprüfungen am Ende der 3. und 5. Klasse sowie in der Mitte der 8. Klasse durchgeführt. Grundlage dazu bildeten die aus dem Lehrplan erarbeiteten Content Standards in Deutsch, Englisch und Mathematik.

Zuletzt bearbeitet: 18.01.2023

Schweizer Mehrsprachigkeitsforschung

Das Wissenschaftliche Kompetenzzentrum für Mehrsprachigkeit betreibt im Auftrag der Schweizerischen Eidgenossenschaft angewandte Forschung zur Mehrsprachigkeit.
Die in Freiburg traditionell starke Mehrsprachigkeitsforschung befasst sich inter- und transdisziplinär mit verschiedenen Aspekten von Zwei- und Mehrsprachigkeit:

  • Die Erforschung der individuellen Mehrsprachigkeit untersucht die psycholinguistischen Faktoren, welche den Erwerb, die Entwicklung und die alltägliche Handhabung mehrerer Sprachen durch den einzelnen Menschen beeinflussen.
  • Die Forschung zur institutionellen und gesellschaftlichen Mehrsprachigkeit untersucht soziolinguistisch Mehrsprachigkeit an Schulen, am Arbeitsplatz, im Kontext von Migration, in kulturellen und politischen Institutionen sowie in der Sprachenpolitik.
  • Angewandte Forschung im Bereich der Mehrsprachigkeitspädagogik befasst sich mit gesteuertem Spracherwerb, mehrsprachigem Unterricht, mehrsprachigen Lehrplänen und der Beurteilung mehrsprachiger Kompetenz.
Zuletzt bearbeitet: 02.07.2020

Schlussbericht Evaluation Englisch Kanton Thurgau

Seit August 2009 wird im Kanton Thurgau ab der 3. Primarklasse Englisch als erste Fremdsprache unterrichtet. Im Sommer 2013 trat der erste Jahrgang in die Sekundarstufe I ein. Das Amt für Volksschule beauftragte ein Forschungsteam der Pädagogischen Hochschule Thurgau, im Frühjahr 2013 die Ressourcen, Prozesse und Auswirkungen des Englischunterrichts an der Primarschule im Kanton Thurgau zu evaluieren. Nun liegt der Schlussbericht dieser Evaluation vor, den Sie hier herunterladen können.

Zuletzt bearbeitet: 02.07.2020

Evaluation Fremdsprachen BKZ

Die Bildungsdirektorenkonferenz Zentralschweiz hat am 3. Juli 2014 entschieden, die Kenntnisse in den Fremdsprachen Französisch und Englisch in der Volksschule gemeinsam zu evaluieren. Sie hat mit dieser Evaluation das Institut für Mehrsprachigkeit (IFM) der Universität Freiburg und der Pädagogischen Hochschule Freiburg beauftragt. In den Zentralschweizer Kantonen fanden im Zeitraum vom Mai bis Ende Juni 2015 bei einer Stichprobe von gut 3500 Schülerinnen und Schüler der 6. und 8. Klasse Leistungsmessungen in Französisch und Englisch statt. Weiter wurden eine Schülerbefragung sowie eine Lehrpersonenbefragung durchgeführt. Im Kanton Uri fand in der 8. Klasse eine Vollerhebung statt.

Zuletzt bearbeitet: 02.07.2020

Sprachliche Frühförderung, Fürstentum Liechtenstein

Seit dem Schuljahr 2012/2013 werden an den Gemeindeschulen Eschen-Nendeln so genannte "Mach-Mit-Nachmittage" für Kinder ab 3 Jahren und ihre Eltern angeboten.
Ziele: Die Kinder erleben mit ihren Eltern, wie anhand gemeinsamer Beschäftigung (spielen, basteln, Geschichten erzählen, kochen etc.) der Wortschatz erweitert und der Spracherwerb positiv beeinflusst werden kann.
Eltern erhalten Tipps und Anregungen, wie Kinder zuhause sprachlich gefördert werden können. Die Schule erhält Kenntnisse über den Sprachstand der zukünftigen Kindergartenkinder. Die interkulturelle Arbeit der Schule wird verstärkt.
2016 wurde das Projekt evaluiert und konnte ab August in den Regelbetrieb der Schule aufgenommen werden.
Gleichzeitig haben alle Gemeindeschulen die Möglichkeit erhalten, Konzepte zur frühen Förderung vor dem Kindergarteneintritt umzusetzen und werden dafür mit max. 6 Lektionen pro Schuljahr entlastet.

Zuletzt bearbeitet: 18.01.2023

Evaluation des Englischunterrichts in der Aargauer Volksschule

Seit August 2008 wird im Kanton Aargau ab der 3. Primarschulklasse Englisch unterrichtet. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich auf der Primarstufe elementare Fertigkeiten aneignen und auf der Oberstufe zu einer selbstständigen Anwendung der englischen Sprache befähigt werden. Im Auftrag des Grossen Rats hat das Departement Bildung, Kultur und Sport den Englischunterricht im Aargau evaluieren lassen. Aufgrund der jährlichen Checks zu Beginn der 6. Klasse, Mitte der 8. Klasse und Ende der 9. Klasse standen umfangreiche Stichproben für die Kompetenzbereiche Hör- und Leseverstehen zur Verfügung. Für die Evaluation wurde zusätzlich ein Schreibtest für die 6. Klassen sowie ein Test zur Erfassung der Sprechkompetenzen in der 6., 8. und 9. Klasse entwickelt. Um den Ertrag des Englischunterrichts auf der Primarstufe überprüfen zu können, wurde ein Vergleich mit dem Kanton Solothurn durchgeführt, wo zum Zeitpunkt der Erhebung (Schuljahr 2015/16) Englisch erst ab der 7. Klasse als zweite Fremdsprache unterrichtet wurde.

Zusammenfassend hält der Schlussbericht fest, dass die Ziele des Lehrplans zu Beginn der 6. Klasse, Mitte der 8. Klasse und Ende der 9. Klasse weitgehend erreicht und zum Teil übertroffen werden. Erwartungsgemäss bestehen Unterschiede zwischen den Leistungstypen: So erreichen am Ende der Bezirksschule nahezu alle Schülerinnen und Schüler in allen vier Kompetenzbereichen (Sprechen, Schreiben, Leseverständnis, Hörverständnis) die Ziele des Englischlehrplans. Der Erfolg an der Sekundarschule liegt je nach Kompetenzbereich zwischen 93 und 85 Prozent und an der Realschule zwischen rund 70 und 50 Prozent.
Mit zunehmendem Alter der Schülerinnen und Schüler werden die Fremdsprachen schneller gelernt. Der Lernzuwachs von der 6. bis zur 9. Klasse ist denn auch überdurchschnittlich gross, wobei dies besonders für die Bezirksschule mit höheren Leistungsansprüchen gilt und die Realschule bloss einen knapp durchschnittlichen Wert erreicht. Die maximal erreichbaren Kompetenzen am Ende der Volksschule sind jedoch höher und werden von einer grösseren Anzahl Lernenden erreicht, wenn der Lernprozess früher einsetzt. Die Intensität des Unterrichts bleibt dabei ein wichtiger Faktor: Eine höhere Anzahl Unterrichtslektionen führt in der Tendenz zu höheren Kompetenzen. Der Vergleich mit dem Kanton Solothurn, wo der Englischunterricht zum Erhebungszeitpunkt erst in der Oberstufe (7. Klasse) einsetzte, zeigte am Ende der Volksschule klare Vorteile für die Schülerinnen und Schüler im Aargau.

Zuletzt bearbeitet: 04.12.2020